Myanmar
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Bagan

23. Dez 2012 - 11. Jan 2013

Ankunft aus Thailand

Es ist ein etwas komisches Gefühl in eine Militärdiktatur einzureisen, auch wenn sich nach der Zulassung von Wahlen und Aufhebung des Hauserrests gegen Aung Suu Kyi alles so schnell wandelt, daß die Informationen über das Land im Internet alle überholt sind.
- man braucht ein Visum vorab aus Deutschland, ausser man ist Businessman
- es gibt nun Geldautomaten
- es gibt Hotels in denen man mit Kreditkarten bezahlen kann
- man kann am Flughafen Euro oder US$ in Kyat tauschen
- es gab eine sehr lasche Zollkontrolle bei Einreise, nur Gepäck durchleuchtet, für Handys hat sich niemand interessiert
- wir haben keine Strassensperren gesehen
- wir haben fast kein Militär gesehen
- Bücher und Bilder der Nobelpreisträgerin gibt's überall

Trotzdem ist in einem isolierten, seit Jahren vom Westen sanktionierten, sozialistischen Land einiges anders:
- wenig Autos außerhalb von Yangon
- kaum Werbung, schon gar nicht für Coca Cola, trotzdem wird auf englische Claims nicht verzichtet
- viele nicht industriell gefertigte Waren aus natürlichen Rohstoffen
- obwohl der Tourismus boomt, sind wir sehr oft die einigen Langnasen und richtig voll ist es nirgends
 

Yangoon

Unser Abholer Wanna (sprich Wunna) ist auch schon da uns bringt uns in das Hotel Hotel Yangoon, nur um uns morgens um 5 Uhr gleich wieder abzuholen.
Wanna war schon einmal in Deutschland um Deutsch zu lernen und wird uns die ganze Reise lang begleiten.
Der erste Eindruck vom Reich des Bösen ist also ganz positiv. Im Hotel angekommen dann eine kleine Ernüchterung.
Das Zimmer ist sehr frugal, aber wir müssen ja nur kurz eine Runde hier schlafen. Beim Blick aus dem Fenster fällt auf, wie dunkel es hier ist, Strom gibt es nicht immer und für jeden....

Früh am Morgen geht es dann mit Frühstückspaketen bewaffnet zurück zum nahegelegenen Domestic Airport, wo es zugeht wie in den Anfängen der Fliegerei, alles wird hier von Hand gemacht. Gut, daß Wanna dabei ist, es gibt keine Anzeigetafel, sondern nur Durchsagen in Birmanisch, manchmal rennt jemand mit eine Schildchen durch die Halle und sucht seine Fluggäste. Den Aufruf unseres Fluge hat dann sogar Wanna verpasst. Eine kleine Turboprop Maschine bringt uns (inkl Wanna) nach Bagan.

Zeit für 3 Wörter Birmanisch:
Guten Tag - Mingalabar
Danke  - Kye su bel
Auf Wiedersehen - Tata

Bagan

Wir besuchen erstmal den Markt und die erste vergoldete Pagode, danach noch eine 4 alte Pagoden und dann geht's nach dem birmanischen Mittagessen für 10€ ab ins Hotel zur Mittagpause.
Das Hotel Thiripyitsaya, das ist schon um einiges besser als das in Yangon.
Am Nachmittag schauen wir noch eine Werkstatt für Lackarbeiten an und weiter 4 Padogen, dann auf eine draufsteigen und den Sonnenuntergang angucken. Sehr schön, fast eine Reise wert, jedenfalls, wenn man schon in Borobodur und Angkor war. Es ist staubig, sehr staubig. Und da man in den Pagoden immer ohne Schuhe und Socken herumlaufen muss, sind die Füße schwarz schnell schwarz. Feuchte Tücher haben hier dann also einen anderen Zweck als sonst: man macht sich damit die Füße sauber.

Abendessen gibts im Hotel, drumherum ist auch nix, wo man hin gehen könnte. Einen Ort Bagan gibts nicht, nur ein paar Hotels und Garküchen drumherum am Rand der riesigen Ausgrabungsfläche auf der 2000 alte Pageden stehen.
Das Frühstück ist ziemlich gut. Mit Kreditkarte zu zahlen geht im Hotel nicht, weil Telefon und Internet gerade nicht funktionieren, aber wir haben ja genügend Kyatt getauscht.

Wanna bringt uns zum Schiff und fährt selbst per Auto weiter.

Irawaddi Kreuzfahrt

Irrawaddy Princess II

Die Kabine ist recht groß mit Fenstern nach vorne und zur Seite, das Bad ist sogar sehr groß für eine  Kabine. Vor allem sind ausser uns aber nur noch 4 englischsprachige Gäste an Bord. Das ist auch ganz gut so, da findet dann jeder immer Sonne oder Schatten auf dem Deck, ganz wie er es gerade braucht.

Am Nachmittag wird ein Dorf angeguckt. Hier gibt es weder fließendes Wasser noch Strom. Nur ein paar solargetriebene Funzeln gibt es. Man lebt von der Landwirtschaft. Kein Fernseher, keine Cola. Lampen sind batterie- und solarbetrieben. Eine Wasserflasche wird von den Kindern des Dorfes als Eroberung gefeiert, wie in "Die Götter müssen verrückt sein".

Abendessen an Bord und früh ins Bett.

Den zweiten Tag geht es immer weiter den Irrawaddy hinauf, der Fluss ist sehr breit und träge. An den Ufern gibt es nur kleine Dörfer und kaum Landschaft dahinter, eine weite Ebene. Wenigstens sind die Temperaturen erträglich. Am Vormittag besuchen wir das Dorf Yandabo, das Keramikwaren herstellt, alles manuell vom Lehmholen am Flussufer bis zum Brennen der Töpfe in einem Meiler.
Mittag- und Abendessen und viel Zeit zum Lesen und ans Ufer gucken.

Am morgen des dritten Tages taucht nach dem Frühstück und ungefähr 200km Mandalay im Dunst auf. Jetzt gibt gleich 2 Brücke über den Fluss auf einmal.

Mandalay

Auschecken und Wunna ist schon da, um mit uns die Tempel in Sagain zu besichtigen. Dann geht's auf die Insel Awa, so einst die Hauptstadt lag, und dort mit dem ungefederten Pferdefuhrwerk weiter über die Insel, denn es gibt keine Autos. Verschiedene Tempel und Klöster werden angeguckt und später dann die 1 km lange Holzbrücke bei U-Bein. Mittagessen gibt's beim Thai. Dann noch ein Kloster mit einer Palmblatt Buchsammlung angucken. So langsam sehen alle Pagoden gleich aus, die ewig langen komplizierten Namen kann sich eh keiner merken.
In Mandalay geht es dann zum rekonstruierte Palast. Danach ins
Hotel Mandalay Hill Resort.
Sehr schickes großes Hotel mit abendlichem Outdoor Buffet mit Tanz und Marionettenspiel. Hier kann man tatsächlich mit Kreditkarte bezahlen, dafür ist aber auch alles etwas teurer.

Mandalay liegt zwar mit 80 Metern ü.NN nicht hoch, aber trotzdem ist es mit 28 Grad angenehm warm, abends kühlt es sogar ab, so daß es im T-Shirt zu kalt wird. Sehr angenehmes Klima.

Am zweiten Tag in Mandalay wieder Tempel. Dann Werkstätten für Buddhas, Blattgold und Schnitzereien. Dann zum großen Markt und noch ein Kloster aus Holz besichtigen. Danach noch zwei mit ganz vielen Stupas unter denen auf Steintafeln Buddhas Gesetzes niedergeschrieben sind. Am Abend geht es rauf auf den Mandalay Hill zum Sonnenuntergang gucken, zusammen mit allen anderen Touris in Mandalay.
Wanna bringt uns noch in ein kleines Kloster, wo die Mönche ihr Abendgebet verrichten. Sehr schön ist es da und wir sind die einzigen Gäste. Am nächsten Tag geht es per Flugzeug und Zwischenlandung am Inle-See zurück nach:

Yangoon

Im Hotel Yangoon können wir gleich einchecken, danach geht es zum großen liegenden Buddha. Dann noch ne Pagode und dann in die Stadt, wo nur wenige Kolonialbauten stehen. Im Vergleich zu Mandalay ist hier verkehrsmässig die Hölle los. Es gibt nur Autos und keine Mopeds. Dann in die Sule Pagode und dann nach einem kleinen Abendessen zur Shwedagon Pagode bis es dunkel wird. Letztere ist wirklich eine Reise wert. Tolle Stimmung da und auch nicht zu viele Touris, sondern vor allem Einheimische.

Also war alles gar nicht schlimm, sondern ist für erfahrene Asienreisende zu empfehlen.

Mittags geht es am nächsten Tag weiter nach Bangkok